Als ich durch das Seminar „Segnend Menschen begleiten“ mit dem Konzept des "Machtvollen Friedens Gottes“ in Berührung kam, öffneten sich für mich Tore ungeahnten Ausmaßes.
Dies war der Beginn eines neuen Abschnittes in meinem Leben. Ich kannte bis dahin das Konzept des „Machtvollen Friedens Gottes“ nicht. Hier entdeckte ich ganz plötzlich noch ein zusätzliches Rüstzeug für mich, wie ich damals glaubte in der Beratung und Begleitung. Heute weiß ich, dass ich von der Beratung und Begleitung in der Seelsorge gelandet bin und dafür bin ich Gott dankbar!

Das Konzept des „Machtvollen Friedens Gottes“ scheint die Weiterführung dessen zu sein, wo die Grenzen der Psychologie, der sozialen Arbeit und der Psychotherapie, Psychiatrie zu sein scheinen. Dieser biblische Gott mit seinem umfassenden Schalom kennt ja all den Schmerz in der Welt und hat es in der Schöpfung schon vorgesehen, alle Menschen mit ihrem Leiden in sein Erlösungsgeschehen mit hineinzunehmen. Er will heilen, was zerbrochen ist und wir sind Mitbeteiligte, soweit wir es zulassen und in Seinen Willen einwilligen. Ist dem nicht so? Menschwerdung heute und immerwährend. Manches Mal ist es gut, innezuhalten und zu staunen wie ein Kind. Ich bin überwältigt von diesem grenzenlos liebenden Gott!

Der Friede Gottes als das allgemeine Werkzeug in der Beratung heißt, die Menschen zu lehren, wie sie nach Gottes Plan leben sollen. Man kann ein Verhalten nur dann ändern, wenn man sich sicher fühlt. Daher muss die Fähigkeit, den Frieden Gottes anderen zu vermitteln, als unverzichtbar angesehen werden, denn die Menschen müssen neue Wege lernen, auf ihre Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu reagieren. (Phil 4,6-9).

Welche Voraussetzungen sind dafür notwendig?

  1. Im Beratungsteam sollten wir mit einer anbetenden Haltung die Arbeit aufnehmen.
  2. Wir verehren Gott für das, was er bereits getan hat.
  3. Wir erkennen, dass es Stereogefühle gibt: wie z.B. Wir sind menschlich traurig, erleben aber göttliche Freude zur selben Zeit.
  4. Wir richten uns ganz auf Gott aus und beachten die Umstände nicht.
  5. Wir entwickeln eine biblische Theologie des Leidens.
  6. Wir reagieren auf Gottes Frieden mit Seele, Geist und Körper (2. Kor 7, 1; 1 Thess. 5,23).
  7. Wir lernen mit sehr starken Gefühlen (Schmerz und Zorn) zu leben.
  8. Wir wühlen nicht in der Vergangenheit herum, wir lassen Vergangenes von alleine hochkommen und überprüfen mit dem Klienten, ob er bereit ist, sich dem Vergangenen zu stellen. Unser primäres Ziel ist es, die Leute zu lehren, wie sie im heute leben können.
  9. Wir verwenden die Metapher der „Silbernen Dose“.
  10. Vorgangsweise: Wir überlassen es dem Klienten, wie schnell oder wie langsam er vorgehen will. Es ist eine Tatsache, dass Berater manchmal zu schnell vorgehen.

Segnen ist eine Haltung, keine Methode. Hier unterscheidet sich das Konzept des „Mächtigen Friedens Gottes“ von säkularen Modellen.
Was immer wir miteinander kommunizieren hängt mit den inneren Werten zusammen, die wir in uns tragen.

Welche Basiswerte sind für diese innere Haltung von Bedeutung?

  • Respekt und Achtung. Dies sind andere Worte für Liebe.
  • Der Betroffene muss sich sicher fühlen. Nichts geschieht, was der Hilfesuchende nicht will.
  • Es gibt Grenzen. Mache nichts, wo du dich nicht sicher und gut fühlst.
  • Immer ein Auge darauf behalten, was Gott schon im Leben des Hilfesuchenden getan hat. Augen während des Segnens offenhalten.
  • Notwendigkeit, zur inneren Stille zu kommen. Lernen, zur Ruhe zu kommen und hinzuhören was Gott uns in diesem Moment sagen möchte....achten auf das was Gott im Leben des Hilfesuchenden bereits jetzt tut.
  • Bestätigen was Gott schon Gutes in diesem Menschen getan hat.
  • Beachten der Werte, die Gott in die Schöpfung gelegt hat: Friede, Freude und Gerechtigkeit; Glaube, Hoffnung und Liebe, Gottesfurcht und die jeweilige Kehrseite (siehe Abschnitt: Die Kultur und das Reich Gottes).
  • Das Bedürfnis nach Liebe respektieren. Was immer das Problem ist, ich weiß, dass die ratsuchenden Menschen liebesbedürftig sind.

Wie können wir diese Liebe zeigen?
Augen und Stimme drücken diese Liebe in der Kommunikation aus.

  • Vorsicht, wenn ein Hilfesuchender eine Grenze aufzeigt. Überschreitet sie nicht.
  • Auf die Körperreaktionen achten. Der Körper ist ein Teil der Gesamtpersönlichkeit. Startpunkt kann der Blick auf ein „inneres Kind“ sein. Dieser Teil benötigt besondere Aufmerksamkeit.
  • Beziehungsarbeit erlaubt, dass die Hilfesuchenden sich auf dich stützen können.
  • Das Bedürfnis für eine sequenzbezogene emotionale Abhängigkeit für den Heilungsprozess ist notwendig. Ansonsten entsteht ein Mangel und die Hilfesuchenden z.B. suchen nach Vaterfiguren in der Ehe.